
Im Uhrzeigersinn: Die Heimeinlage von Erika Berg, das Master Chief-Modell von Bill Braune, und Maddie Franks Cello
Die Additive Manufacturing Users Group (AMUG) zeichnet jedes Jahr im Rahmen ihrer Technical Competition Spitzenleistungen in der additiven Fertigung aus. Die Gewinner des Wettbewerbs wurden nun bekanntgegeben.
Mark Barfoot, AMUG-Präsident und Koordinator der Technical Competition, sagte: „Die 17 Einreichungen in der Technical Competition waren in ihrer Schönheit, Innovation, und praktischen Anwendbarkeit erstaunend. Die Mitglieder unserer Jury haben lange überlegen müssen, bevor sie eine endgültige Entscheidung trafen.“ In der Kategorie „Advanced Finishing“ gab es letztendlich einen Gleichstand, der nicht aufgehoben werden konnte. Maddie Frank und Bill Braune wurden daher als gemeinsame Gewinner für außergewöhnliche Ausführung und Detailgenauigkeit bei ihren 3D-gedruckten Objekten ausgezeichnet.
Das Objekt von Maddie Frank ist ein 3D-gedrucktes Cello, welches dem klassischen Aussehen des Instruments eine künstlerische, abstrakte Note verlieh. Durch langwierige Bemühungen und sorgfältig durchdachte Techniken übertrug sie den antiken Charakter und die Holzmaserung des Originals auf ihre 3D-gedruckte Version. Dabei ist das Material, das sie aufgrund der Festigkeit auswählte, bekanntermaßen schwierig zu bearbeiten, wenn es um ein ästhetisch angenehmes Finish geht. Das Endprodukt ist sowohl schön als auch spielbar und erzeugt den gleichen Klang wie ein Streichinstrument aus Holz.
Bill Braunes Beitrag dagegen ist ein etwa 75 cm großes Modell des Charakters „The Master Chief“ aus der Videospielserie Halo. Für das Finish seines Modells nutzte Braune diverse Maltechniken und Pantone Color Matching, um dem digitalen Charakter so nah wie möglich zu kommen. Außerdem musste er die Nahtstellen des in 7 Einzelteilen gedruckten Modells sorgfältig durch Schleifen und Polieren verbergen. Die Teile wurden mittels Stereolithografie und Digital Light Synthesis-Technologie gefertigt. Die Jury war außerdem von der kreativen Verwendung eingefärbter Laser-Sintering-Pulver beeindruckt, die den Felsen am Fuß des Master Chiefs ihre Textur verleihen.
Barfoot kommentierte: „Wenn ich mir Maddies und Bills Beiträge anschaue, kann ich verstehen, warum sich die Jury nicht für einen entscheiden konnte. Beide haben makellose Stücke eingereicht, die es verdienen, als Kunst bezeichnet zu werden.“
In der Kategorie „Advanced Applications“ setzte sich Erika Berg mit einer digital gedruckten Helmeinlage für den SpeedFlex Precision Diamond-Helm von Riddell durch. Der Helm ist in der NFL zum Einsatz gekommen, wobei die Einlagen für jeden Spieler individuell gefertigt wurden. Das Projekt gelang dank einer Zusammenarbeit von Carbon und Riddell – die Gitterstruktur der Helmeinlage wird digital angepasst, um die optimale Energieabsorption zu schaffen und so den Kopf zu schützen.
„Unsere Jury war vom Aspekt der massenweisen Individualisierung dieser Anwendung beeindruckt, sowie von der praktischen Rolle in der verbesserten Sicherheit der Spieler“, so Barfoot. „Persönlich würde ich die digitale Anpassung loben – das ist etwas, das nur AM-Technologien schaffen können.“
Als Gewinner der Technical Competition erhielten Berg, Frank und Braune je einen Award, kostenlosen Eintritt zur AMUG 2020-Konferenz sowie natürlich die Bewunderung ihrer Kollegen in der AM-Welt.